Paartherapie
Paartherapie
Der Wunsch nach einer Beziehung ist in den Menschen verankert. Eine glückliche Beziehung gibt uns Sicherheit und Geborgenheit. So sagte Martin Buber schon: Das Ich wird Ich am Du.
Die Paarbeziehung stellt eine sehr wertvolle Beziehung dar, in einer Beziehung zu leben kann manchmal herausfordernd sein.
Eine glückliche Beziehung ist kein Zufall, sie liegt in unseren Händen.
Eine Paartherapie ist sinnvoll, wenn:
• einer der Partner mit der Beziehung unzufrieden ist
• die Konflikte überhandnehmen und Sie aneinander vorbeireden
• Beziehungsprobleme den Alltag überschatten
• Kommunikationsschwierigkeiten
• Fremdgehen / Affären
Paartherapie zu zweit oder alleine?
Eine Paartherapie ist auch alleine, ohne Partner möglich.
Es ist natürlich leichter eine Paartherapie durchzuführen, sollte der Partner nicht zu einer Paartherapie wollen, kann auch eine Paartherapie alleine effektiv sein.
Statt vieler Worte eine kleine Geschichte
Wahre Liebe
Einst verliebte sich ein Frosch in eine Maus und auch die Maus fand an dem Frosch Gefallen und erwiderte seine Liebe. Beide hatten sehr verschiedene Arten zu leben und hatten sich viel zu erzählen. Des Abends, wenn sie zusammen saßen, erzählte der Frosch von seinem tiefen Teich und all den Dingen, die es darin zu sehen und zu finden gab. Er erzählte von den Fischen und dem alten Seehecht, der auf dem Grund des Teiches lebte, und all den Gefahren, die er schon durchgestanden hatte.
Die Maus liebte diese Geschichten und fand sie faszinierend und spannend. Sie konnte ihm einfach stundenlang zuhören. Sie erzählte ihrerseits davon, wie man gefräßigen Katzen entkommt, wie man Vorräte für den Winter zusammensammelt, und wie man tiefe Gänge in die Erde gräbt. Außerdem betonte sie, dass es gut sei, immer einen zusätzlichen Gang zu graben, falls der Hauptgang einmal verschüttet ist oder ein bedrohlicher Feind davor wartet. Manchmal ist es einfach gut, wenn man durch einen Hinterausgang verschwinden kann.
Wie sie so erzählten, kam der Frosch auf den Gedanken, die Maus könne ihm einmal durch den Hinterausgang entschwinden, und da er sie doch so sehr liebte, begann er zunehmend unruhiger zu werden. Dies merkte die Maus und fragte den Frosch, was ihn beunruhige. Der Frosch mochte nicht so recht erklären, was ihn so unruhig machte, und sprach schließlich: „Weißt du, manchmal bekomme ich Angst, wir könnten uns verlieren, und ich liebe dich doch so!“
„Ach, diese Angst habe ich auch manchmal,“ sprach da die Maus, denn sie fürchtete, der Frosch könne ihr irgendwann entspringen und auf Nimmerwiedersehen in den tiefen Teich abtauchen. „Aber wir könnten doch unsere Hände zusammenbinden, dann könnten wir uns nie verlieren“, sprach der Frosch. Der Maus war es nur recht, und so banden sie ihre Hände zusammen, die Maus die rechte und der Frosch die linke.
Nun fühlten sie sich schon wesentlich sicherer, doch zusammenzugehen machte nun einige Probleme. So wollte der Frosch oft hüpfen und hatte Schwierigkeiten mit den kleinen Schritten der Maus, die ihrerseits durch den unregelmäßigen Gang des Frosches immer wieder aus ihrem Rhythmus kam und ins Stolpern geriet. Auch konnte die Maus nicht mehr in ihre Gänge schlüpfen, denn der Frosch war zu ungelenk, um sich durch die schmalen Gänge zu zwängen, und war es ihm doch einmal gelungen, so stieß er fortwährend mit seinem Kopf an, da er das Hüpfen einfach nicht lassen konnte.
Die Maus hielt das Hüpfen für eine schlechte Angewohnheit und meinte, dass es dem Frosch schon gelingen könne, anständig zu laufen. Er müsse nur ernsthaft den Willen haben, das Hüpfen aufzugeben, denn wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Sie erzählte ihm, wie schwer es manchmal gewesen sei, sich durch harten Boden einen Gang zu graben, und dass man, wenn man nur will, mit den scharfen Mausezähnen die härtesten Dinge durchknabbern kann. Der Frosch versprach, es wirklich ernsthaft zu versuchen.
„Ja,“ sprach die Maus, „es ist wirklich schwierig in der Liebe, doch wenn man sich wirklich liebt, arbeitet man aneinander und versucht dem anderen zu helfen, damit er sich weiterentwickeln und seine schlechten Eigenschaften abstreifen kann.“
Der Frosch wiederum versuchte die Maus zu überzeugen, dass es ein Genuss sei, mit einem hohen Bogen in den Teich zu springen und durch die tiefen Fluten hinab zum Grund zu tauchen, um dort in alte weggeworfene Lederstiefel zu schlüpfen und die Fische an sich vorbeischwimmen zu lassen. Doch die Maus hatte Angst vor dem Wasser. Der Frosch aber war der Ansicht: Wenn man nur wirklich bereit ist, die Angst zu überwinden, würde es schon klappen, denn aller Anfang sei schwer. Doch die Maus war nicht bereit, ihre Angst zu überwinden.
Dies alles tat ihrer Liebe jedoch keinen Abbruch, und sie liebten sich weiterhin inniglich. Nach einer Weile sprach jedoch die Maus: „Weißt du, ich kann deine rechte Hand nicht sehen.“ In der Liebe sollte man sich doch alles sagen und ganz offen zueinander sein, und da sei es doch nicht in Ordnung, wenn man bestimmte Dinge voreinander versteckt.
Der Frosch fand dies auch, denn in der Liebe möchte man an allem teilhaben und alles, alles wissen, was der andere tut. So banden sie die anderen Hände auch noch zusammen. Das Gehen wurde natürlich noch beschwerlicher, aber wo wahre Liebe ist, erträgt man jegliche Unannehmlichkeiten, denn jede Schwierigkeit schmiedet einen nur fester zusammen.
Das Leben wurde ein wenig eintöniger, denn der Frosch konnte nicht mehr von seinen neuen Erlebnissen im See erzählen, und die Maus wusste auch nichts Neues zu berichten, da sie nun alles zusammen machten. So erzählte der Frosch von früheren Zeiten, wo er noch im See umhergeschwommen ist. Doch nach einer Weile kannte die Maus alle Geschichten und wurde zunehmend ungehalten, wenn der Frosch schon wieder mit seinen alten Seeerlebnissen anfing.
Auch die Maus konnte nur noch von Dingen berichten, die sie früher erlebt hatte, und meist kannte der Frosch die Geschichte schon und hörte gar nicht mehr richtig zu. „Nie hörst du mir zu, du beachtest mich überhaupt nicht mehr,“ beschwerte sich die Maus, denn wenn man sich wirklich liebt, schenkt man dem anderen alle Aufmerksamkeit.
„Ach,“ sprach der Frosch, „es liegt wohl daran, dass ich in der letzten Zeit so müde bin. Es ist bestimmt das Wetter, es hat wirklich nichts mit dir zu tun.“ Doch die Maus meinte: Wenn man jemanden wirklich liebt, hört man ihm auch zu, wenn man müde ist.
Obwohl sie sich nichts mehr zu erzählen hatten, liebten sie sich immer noch. Die Maus meinte, dass wahre Liebe ist, wenn man zusammen schweigen kann und sich Verliebte auch ohne Worte verstehen. Der Frosch fügte hinzu: Gerade ohne Worte, denn Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
Doch bei aller Liebe und allem Bemühen wollte dem Frosch der gleichmäßige Gang nicht gelingen, und wer sich wirklich liebt, macht doch alles gemeinsam. Da die Maus nicht aufhören wollte, das beständige Gehüpfe des Frosches zu bemängeln – denn sie wollte nur das Beste für den Frosch – und er ihr es doch wirklich recht machen wollte – denn wenn man jemanden liebt, möchte man dem anderen jeden Gefallen tun – kam der Frosch auf die Idee: „Wir könnten doch auch eins unserer Beine zusammenbinden, dann können wir noch besser alles zusammen machen. Ist es in der Liebe nicht so, dass man alles gemeinsam tun will?“
Gesagt, getan, und wie der Frosch es im Geheimen vermutet hatte, hatte es nun mit dem Hüpfen ein Ende. Zwar kamen beide nun nur noch unter großen Mühen und sehr langsam voran, aber sie wussten nun, dass sie richtig zusammengehörten. Und was ist schöner in der Liebe, als zu wissen, dass man wirklich zusammengehört?
„Lass uns das andere Bein auch noch zusammenbinden,“ sprach da die Maus. „Meinst du wirklich, wir sollten das tun?“ fragte der Frosch, denn er war nicht mehr sicher, dass sie das Richtige taten. „Du liebst mich doch?“ fragte die Maus. „Ja, ja natürlich“ sagte der Frosch, und sie banden die anderen Beine auch noch zusammen. Was ist schöner an der Liebe, als wenn man unzertrennlich ist?
Aber das war nicht gut, denn nun konnten sie sich gar nicht mehr bewegen. So verharrten sie starr und unbeweglich, und auch ihre heiße Liebe schien allmählich abzukühlen. Ja, sie führten ein wahrhaft erbärmliches Leben, bis sie schließlich starben, und das war schon bald, denn als der eine starb, starb auch der andere.
„Ja, ja,“ sagte der alte Waldbär, – und da hatte er verdammt recht.